Schutzstatus |
LSG |
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Ökologischer Moortyp (primär) |
eutroph-subneutral |
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Ökologischer Moortyp (sekundär, aktuell) |
eutroph-subneutral bis -kalkreich |
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Hydrogenetischer Moortyp |
Verlandungsmoor |
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Entwicklungszieltyp |
Reichmoor |
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Moorfläche Moormächtigkeit (Zentrum) |
11,9 ha 8,7 m (GÄRTNER 1993) |
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Boden(-sub)typ(en), dominant |
reliktisches Normerdniedermoor-Normniedermoor |
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C-Speicher [Corg] |
• gesamt • gefährdet • labil u. gefährdet |
23.825 t 0 t 0 t |
≙ ≙ ≙ |
2.011 t/ha 0 t/ha 0 t/ha |
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CO2-Speicher [CO2-Äquivalente] |
• gesamt • gefährdet • labil u. gefährdet |
87.438 t 0 t 0 t |
≙ ≙ ≙ |
7.379 t/ha 0 t/ha 0 t/ha |
Die Moorlinse Buch ist ein tiefes Verlandungsmoor in einem durch Schmelzwassersand geprägten Bereich des Panke Einzugsgebietes. Das Moorzentrum, das unter 2 m hochzersetztem Torf mächtige Kalkmudden aufweist, ist durch Grundwasseranstieg überstaut. Heute zeigen nur die von einem wuchskräftigen Schilfgürtel eingenommenen Moorrandbereiche moortypische Wasserstände. Der Moorboden des ehemalig ackerbaulich geprägten Gebietes ist durch tiefe Grabenentwässerung stark degradiert, zudem weist der Oberboden viele anthropogene Spuren auf (Schutt; Schlacke), die auf einen Bodenauftrag hindeuten. Außerdem wurden erhöhte Schwermetallkonzentrationen im Feststoff (gesättigte Bodenzone) gefunden. Die gemessenen Werte für Blei (561 mg/kg), Cadmium (5,6 mg/kg) und Zink (1.770 mg/kg) lagen über den Beurteilungswerten der Berliner Liste (SENSTADT 2005).
Der Entwicklungszieltyp Reichmoor trägt den natürlichen Standortbedingungen Rechnung. Der zentrale Überstau ist akzeptabel, da das Gebiet so besonders für die Avifauna und Amphibien regional sehr wertvoll ist. Die hohen Wasserstände wurden durch den Einbau einer Sohlgleite im Jahr 2009 gesichert (KOCH 2010). Bezüglich des Moorbodens ist das vorrangige Ziel Stoffbindung durch Torfwachstum, um Stoffbelastungen früherer Nutzungsphasen (Nähr- und Schadstoffe) im Boden zu dauerhaft festzulegen.
Ein breiter Saum der 300 m westlich gelegenen Kleinen Moorlinse Buch ist unter landwirtschaftlicher Nutzung durch einen zentralen Graben tiefentwässert; der Boden ist stark degradiert. Eine ähnliche Entwicklungsperspektive, die sich am Zustand der „großen“ Moorlinse Buch orientiert, wäre wünschenswert.
Quelle: https://www.initiative-buch-am-sandhaus.de/wp-content/uploads/mlb-moorlinse-buch.pdf