Sehr geehrter Herr Dr. Jung,
ich bedanke mich für Ihre E-Mail. Gern können wir uns zu diesen Punkten unterhalten. Ich war auch bereits bei Martyn
Sorge vor Ort bei der Moorwiese und habe mir einen Eindruck verschafft. Ich teile die Bedenken der Anwohnenden und
der „Moorwiese“.
Sie werden sich sicherlich meine Internetseite angeschaut haben, dort habe ich insbesondere für die Elisabeth-Aue die
Berliner SPD per Parteitagsbeschluss dazu bewegt, für die Elisabeth-Aue eine ortsübliche und behutsame Bebauung
anzustreben. Als Buchholzer war mir die Ablehnung jeglicher Bebauung als Position zu einfach und zu kurz gefasst, denn
wir müssen Wohnungen bauen, um den Mietenwahnsinn zu stoppen.
Eine ähnliche Gemengelage haben wir in Buch am Sandhaus. Ich stimme Ihnen absolut zu, dass die Moorlinse und –
wiese geschützt werden müssen. Das Kinder- und Jugendprojekt ist ein wichtiger Anker für die jungen Menschen und
Familien in Buch und Anlaufpunkt für viele Kinder (auch aus sozialschwachen Familien). Ich bin der Meinung, ein neuer
Standort würde das Projekt gefährden. Das ist auch ganz klar die Position meiner Partei in der BVV. Ich stimme Ihnen
ebenfalls zu, dass der Bau auf bereits versiegelten Flächen konsequenter betrachtet werden muss. Beim Punkt der
Begrenzung auf 1.000 Wohneinheiten müssen wir wahrscheinlich in der kommenden Legislaturperiode einen
Kompromiss suchen. Berlin wird weiterhin das Ziel haben, bezahlbaren Wohnraum in Größenordnungen zu schaffen,
über landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften. Da kann ich Ihnen aus dem ISEK-Verfahren zur
Elisabeth-Aue berichten, dass wir in der Diskussion mit der Senatsverwaltung wirtschaftliche Gesichtspunkte
berücksichtigen müssen. Sie werden wahrscheinlich argumentieren, dass sich bezahlbares Wohnen und der Ausbau der
(u.a. verkehrlichen) Infrastruktur erst rechnen wird, wenn eine bestimme Zahl an neuen Wohneinheiten erreicht wird.
Bei 1.000 Wohneinheiten kann ich es mir schwer vorstellen, dass wir bei der Größenordnung bspw. eine engere Taktung
der S2 in die Innenstadt und bis nach Bernau durchsetzen werden können. Der Vorschlag des Büros Machleidt wäre ja
eine Grundlage, von der man aus diskutieren könnte. Dieser berücksichtigt auch viele Ihrer Punkte.
Wenn ich als Abgeordneter gewählt werden sollte, wird es meine Aufgabe sein, die Interessen der Menschen vor Ort im
Abgeordnetenhaus zu vertreten und versuchen, die unterschiedlichen Interessen miteinander zu vereinen. Einen
Antrag, der auch meine Ausführungen von oben berücksichtigt, kann ich unterstützen.
Wir sollten in jedem Fall mal miteinander sprechen
Sie können mich am 31.07. und 21.08. von 10 Uhr bis 12 Uhr in Buch vor dem Kaufland am Infostand treffen.
Viele Grüße
Willi Francke