Pankow besonders betroffen
Während es in der Innenstadt um einzelne Nachverdichtungsvorhaben geht (Rabe Ralf Februar 2022, S. 4), sind in den Außenbezirken Berlins große Neubaugebiete mit mehreren Hundert, oft sogar mehreren Tausend Wohneinheiten geplant. Das stellt immense Anforderungen an eine ökologisch und sozial tragfähige Planung.
Statt hier auf die Kompetenz der Bezirksämter vor Ort zu setzen, zieht der Senat in vielen Fällen die Planung an sich. So hat er für 19 große Wohnungsneubau-Vorhaben den Bezirken die Bebauungsplanung aus der Hand genommen. Besonders betroffen ist der Bezirk Pankow. Wie sich dort beispielhaft an dem Projekt „Am Sandhaus“ in Buch zeigt, wird aus dem Wohnbauflächen-Informationssystem (WoFIS) lediglich die jeweils vorgegebene Anzahl neu zu bauender Wohneinheiten abstrakt abgeleitet, ohne die Situation vor Ort zu beachten.
Nur integrierte Planung ist Planung
Nötig ist hier ein Paradigmenwechsel. Nicht mehr zeitgemäß sind Planungsprozesse, bei denen der Erhalt von Natur – unser aller Lebensgrundlage – immer am Ende der Entscheidungskette steht und im Zweifel hinten runterfällt. Stattdessen braucht es eine integrierte Planung, in der die „planetaren Grenzen“ (Rabe Ralf Februar 2020, S. 18) auch auf der lokalen Ebene Beachtung finden.
Quelle: https://www.grueneliga-berlin.de/publikationen/der-rabe-ralf/aktuelle-ausgabe/bauplanung/